Frauen stemmen die Corona-Krise

In systemrelevanten Berufen sind hauptsächlich Frauen beschäftigt. Frauen stemmen die Krise: z.B. Kranken- und Altenpflegerinnen, Verkäuferinnen in Supermärkten, Reinigungskräfte und Lehrerinnen. Ja, es sind mehrheitlich die Fauen, die die Gesellschaft und auch die Familie zusammenhalten. Es ist ihr Job und auch ihre Aufgabe, sie sind da und packen an - jetzt in der Krise und immer. Wir alle profitieren davon!

Die Wertschätzung und Anerkennung dafür sieht anders aus. Ein einmaliger Bonus reicht nicht - frau muss davon leben können, jetzt und im Alter. Frauen werden insgesamt und in Berufen, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden, besonders schlecht bezahlt, Mitbestimmung in Fragen, die Frauen betreffen - nicht zu machen. Der Applaus für die Heldinnen des Alltags reicht nicht, es muss sich langfristig was ändern. 

Dafür setzen sich Frauenverbände schon seit Jahrzehnten ein. Die Krise hat es nur zu deutlich gezeigt.

Also wann, wenn nicht jetzt?! Lesen Sie hier weiter..

 

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen

Aktion auf dem Wochenmarkt am 26.11.2019

 

Der Regionale Runde Tisch, das Frauenhaus und die Gleichstellungsstelle des Landkreises stehen zusammen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Am Informationsstand auf dem kreuznacher Wochenmarkt warben die Akteurinnen im Rahmen eines Aktionstages am 26.11.2019 unter dem Motto: „Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte“

 

Der Slogan soll darauf aufmerksam machen, dass Gewalt in der Familie ein verbreitetes gesellschaftliches Phänomen ist, das in allen Gesellschaftsschichten vorkommt. Oft benötigen Betroffene – also Opfer und Täter, oft auch Angehörige - professionelle Hilfe. Bisher wenden sich aber noch zu wenige an die Hilfsangebote.

 

"Die verpackten Lebkuchen mit der Aufschrift Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte finden große Resonanz und bieten immer Anlass für ein kleines Gespräch", so Doris Häfner-Kairo, Leitung des Café Bunt. "Es ist ein Thema, dass uns alle angeht", davon ist Ingrid Altmaier, Kath. Frauengemeinschaft Deutschlands, überzeugt.

Eine Frage der Bezahlung

Der Equal Pay Day (EPD) markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 20 Prozent in Deutschland beträgt. Umgerechnet ergibt der diesjährige EPD am 17. März 2020

 

In Zahlen heißt dies: Frauen verdienten im vergangengen Jahr 17,72 Euro brutto in der Stunde, somit 4,44 Euro weniger als Männer (22,16 Euro) und das in jeder einzelnen Stunde. Insgesamt haben Frauen also weniger Einkommen. Dies ist nicht nur ungerecht, sondern wirkt sich auf so vieles im Leben aus: "Was kann ich mir leisten?", welche Vorsorge für Alter und Krankheit ist möglich" und "bin ich stärker armutsgefährdet?". 

 

Deutschland nimmt im EU Ranking in Sachen Lohnunterschied den Platz 26 von 28 ein. Und auch im Land gibt es erhebliche Unterschiede: Der Einkommensunterschied ist in Westdeutschland fast dreimal so hoch wie in den östlichen Bundesländern. Das wirft Fragen auf. Gehen andere fairer mit Frauen um?

 

Es geht also - warum nicht bei uns?

 

Um auf diese Fakten aufmerksam zu machen und Diskussionsfelder zu schaffen, finden jedes Jahr Aktionen in Deutschland statt. Mit der roten Tasche oder der roten Geldbörse machen Frauen darauf aufmerksam, dass Gleichstellung in Deutschland nicht erreicht ist. Wenn Sie sich informieren und engagieren möchten, schauen Sie mal rein auf der Website des Aktionsbündnisses Equal Pay Day. 


Frauen in Rheinland-Pfalz

Das Statistische Landesamt in Bad Ems hat aus Anlass des Internationalen Frauentages am 8.3.2019 das Faltblatt "Frauen in Rheinland-Pfalz" neu aufgelegt. Die Publikation enthält viele interessante Informationen zur Situation von Frauen in der Gesellschaft und zeigt dabei kleinere und größere Unterschiede zwischen den Geschlechtern:

 

 

  • Frauen leben länger als Männer. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines heute geborenen Mädchens beträgt 83 Jahre, die eines Jungen 78,6 Jahre.
  • Frauen heiraten früher als Männer, sie sind bei ihrer Eheschlließung durchschnittlich 30,8 Jahre alt, Männer dagegen 33,4 Jahre.
  • Frauen erreichen im Durchschnitt höhere Bildungsabschlüsse als Männer: Fast 41 % der jungen Frauen verlassen die allgemeinbildenden Schulen mit der allgemeinen Hochschulreife, bei den jungen Männern sind es 30 %. Außerdem werden 54 % der bestandenen Abschlussprüfungen an einer Hochschule von Frauen abgelegt. 
  • Durchschnittlich 72 % der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen sind weiblich. Dagegen sind Frauen bei den Professorenstellen mit einem Anteil von 22 % deutlich unterrepräsentiert.
  • Frauen sind häutig teilzeitbeschäftigt: Mehr als jede zweite erwerbstätige Frau arbeitet Teilzeit (52 %), bei den Männern beträgt die Teilzeitquote 9,4 %.
  • Frauen sind seltener in Verkehrsunfälle mit Personenschaden verwickelt: 35 % der Unfallbeteiligten sind weiblich.
  • Frauen begehen weniger Straftaten: Weniger als ein Fünftel aller Verurteilungen vor Gericht betreffen Frauen. Bei den Strafgefangenen ist ihr Anteil mit 7,5 % noch geringer.

 

Weitere Informationen rund um die Geschlechter können Sie in dem "Faltblatt Frauen in Rheinland-Pfalz" hier einsehen.


Bundesweite Aktionen zum Mitmachen und Mitgestalten

 

  • Girls Day - der MädchenZukunftstag am 26.3.2020
    Betriebe in der Region geben Mädchen einen Einblick in den Berufsalltag im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Sei dabei, schau was du kannst und melde dich frühzeitig hier an!
     
  • LautStark - Eine Kampagne gegen Diskriminierung von Frauen
    Ministerin Anne Spiegel hat die #Metoo-Debatte aufgegriffen und Sexismus und Benachteilligung in unserer Gesellschaft thematisiert. Ein ernstes Thema, das Alltag ist. Informieren Sie sich hier!