Abfallwirtschaftsbetrieb der Kreisverwaltung Bad Kreuznach
Geänderte Abfuhrtermine wegen Ostern
Neuer Grünschnittplatz eröffnet

Bei dichtem Nebel, aber bester Laune eröffnete Abfallwirtschaftsdezernent Hans-Dirk Nies zusammen mit Familie Schäfer den neuen Grünschnittplatz auf dem Königshof in Oberhausen bei Kirn.
Dem Kreis stehen insgesamt 1.250 Quadratmetern als Sammelstelle für Baum-, Strauch-, und Heckenschnitt zur Verfügung. „Dieser Grünschnittplatz war dringend nötig“, erklärt Nies. „Denn wir haben ein hohes Grünschnittaufkommen, aber lange keinen geeigneten Platz dafür finden können.“ Durch die Schließung des Wertstoffhofs in Hochstetten-Dhaun fehlte der Verbandsgemeinde Kirner-Land eine naheliegende Entsorgungsmöglichkeit. Nicht zuletzt fanden sich vereinzelt, illegal entsorgte Grünschnittmengen an Wanderwegen und Gräben.
Das konnte so nicht weitergehen. Ein neuer Grünschnittplatz musste gefunden werden, entschlossen sich der Werkausschuss und Nies. Zur Erprobung wurde die Sammelstelle der Familie Schäfer getestet. Bereits nach kurzer Zeit konnten mehrere Hundert Kubikmeter Grünschnitt problemlos in Oberhausen abgegeben werden. Grund genug für Nies und den Werkausschuss sich für die Sammelstelle zu entscheiden. „Dieser positiv erfolgte Feldversuch führte uns zu diesem Grünschnittplatz, der nicht dem Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) gehört und auch in erster Linie nicht der Familie Schäfer. Es handelt sich hierbei um eine Sammelstelle für unsere Bürgerinnen und Bürger“, reflektiert Nies.
Der Grünschnittplatz punktet auch auf ökologischer Ebene. Der AWB spart durch den Wegfall des Grünschnitttransports eine Menge Kraftstoff und Kohlenstoffdioxid ein. Außerdem unterstützt er den Naturkreislauf. Der geschredderte Grünschnitt wird als Bodenhilfsstoff auf den unmittelbar daneben liegenden landwirtschaftlichen Flächen wiederverwendet. Die Bürgerinnen und Bürger müssten nun ihren Beitrag leisten und das Angebot auch nutzen.
Eine energetische Verwertung zu Wasserstoff oder zum Heizen war zunächst nicht vorwiegend im Fokus. „Wer zu viel auf einmal will, kriegt zum Schluss gar nichts“, erwähnt Nies.
Ortsbürgermeister Axel May und Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Kirner-Land, Hans Helmut Döbell, sind ebenfalls vom neusten Grünschnittplatz des Landkreises überzeugt. Der hohe Besucherandrang der Sammelstelle, der schon den Gedanken erwecke, aus der Straße zum Königshof eine Einbahnstraße zu machen, verdeutliche die Notwendigkeit. Ihren Dank richten Sie an alle Beteiligten, insbesondere an den Werkausschuss. Einziges schwieriges Thema sei laut Jörg Schäfer momentan der Rasenschnitt. Dessen hoher Stickstoffwert dürfe nur in geringem Anteil verarbeitet werden, weswegen seine Entsorgung vorerst nicht zulässig sei.
„Wir haben heute den ersten Samen gelegt“, berichtet Hans-Dirk Nies. Die Bürgerinnen und Bürger müssten nun ihren Beitrag leisten und das Angebot auch nutzen.

Verarbeitung des Biomülls

Meik Schwinn blickt auf das Förderband, welches den gesammelten Biomüll aus dem Müllbunker in die Rottetrommel befördert. Wir befinden uns im Kompostwerk in Bad Kreuznach, hier sammelt und verarbeitet der Abfallwirtschaftsbetrieb unter anderem den gesammelten Bioabfall aus dem Landkreis. „Aus dem Bioabfall wird hier innerhalb von ca. 21 Tagen Kompost hergestellt“, weiß Schwinn, er ist der Betriebsleiter des Kompostwerks. In diesem sogenannten Intensivrotteverfahren durchläuft der Bioabfall mehrere Schritte: Zunächst wird er nach der Sammlung im großen Müllbunker abgeladen und auf das Förderband geschoben. Anschließend wird er von zwei Mitarbeitenden auf Verunreinigungen hin überprüft, die per Handauslese am Leseband aussortiert werden. Ist auch diese Station geschafft geht es in die Rottetrommel. „Hier wird der Bioabfall für ungefähr 7 Tage mechanisch aufbereitet, ehe dieser innerhalb von ca. 14 Tagen in den Intensivrottecontainern zu Kompost wird“. Auf diesem Wege entstehen derzeit jährlich ca. 7000 Tonnen Kompost, der als Bodenverbesserer im Weinbau und in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt. „Gerade angesichts der aktuell sehr hohen Preise für Mineraldünger ist der Kompost wieder zu einem sehr gefragten Bodenverbesserer geworden. Da unser Kompost zertifiziert ist, darf dieser bedenkenlos unter Beachtung der Düngeverordnung in der Landwirtschaft eingesetzt werden“.
Ohne Zertifizierung wäre der Einsatz in der Landwirtschaft wesentlich schwieriger bis hin zu unmöglich. „Die Zertifizierung erfolgt aber nur, wenn der Kompost bestimmte Qualitätsmerkmale einhält“, erklärt Schwinn. Unter anderem ist hier der Kunststoffanteil, der sich im Kompost wiederfindet, entscheidend. „Kunststoff verunreinigt den Kompost, das führt bei der Überschreitung von Grenzenwerten dazu, dass keine Zertifizierung mehr erfolgen kann“. Gerade die sogenannten verrottbaren Biomülltüten sorgen hier seit einiger Zeit verstärkt für Sorgenfalten. „Die Tüten zersetzen sich zwar, aber nicht in der Zeit, in der der Biomüll in unserem Werk zu Kompost verarbeitet wird“. Nahezu vollständig seien die Tüten auch nach der dreiwöchigen Rottezeit noch zu finden, weshalb der AWB schon vor einiger Zeit reagieren musste. „Bevor der Bioabfall in die Rottetrommel gelang, werden Fehlbefüllungen von Hand am Fließband aussortiert“. Es gelinge so, sehr viele dieser Tüten herauszufiltern. Da sie in Privathaushalten aber immer mehr zum Einsatz kommen, werde es immer schwerer, der Sache Herr zu werden. „Mit jeder Tüte, die wir von Hand aussortieren müssten, wird der Aufwand größer – und damit letztlich auch der Kostenanteil“. Der AWB appelliert daher eindringlich, auf die sogenannten Biomülltüten zu verzichten. „Es gibt viele Möglichkeiten, den Bioabfall auch im Sommer sauber und ohne Mehrkosten zu entsorgen. Umwickelt man den Müll zum Beispiel mit Zeitungspapier, bleibt die Tonne sauber“.
Video auf dem YouTube-Kanal:
Auf dem YouTube-Kanal der Kreisverwaltung (kreisverwaltung_badkreuznach) ist ein Video des Abfallwirtschaftsbetriebs zu finden, in dem gute Tipps gegeben werden, wie die Biomülltonne sauber gehalten werden kann. Hier geht´s zum Video.


Onlineterminbuchungen für Werstoffhöfe ab sofort möglich

Ab sofort ist die Terminbuchung für die Wertstoffhöfe im Landkreis Bad Kreuznach auch online möglich. Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat ein Terminbuchungssystem auf der Homepage des AWB freigeschaltet. Bisher konnte die Terminvereinbarung nur telefonisch erfolgen.
„Das Terminsystem auf unseren Wertstoffhöfen hat sich bewährt“, reflektiert Abfallwirtschaftsdezernent Hans-Dirk Nies. Schlangen vor den Wertstoffhöfen gehörten seit der Einführung in aller Regel der Vergangenheit an. „Vor der Öffnung morgens oder der Wiedereröffnung nachmittags ab 13 Uhr sind gelegentlich mehrere Fahrzeuge in der Schlange zu finden, da Anlieferer auf den Einlass warten“, weiß der Dezernent. „10 bis 15 Minuten später ist diese aber wieder verschwunden“. Zustände mit langen Wartezeiten hingegen, wie dies in der Vergangenheit immer wieder gang und gäbe vor den Wertstoffhöfen gewesen sei, gehörten dank den Terminierungen auch wirklich der Vergangenheit an.
Terminvereinbarungen für die Wertstoffhöfe sind auf der Homepage des Abfallwirtschaftsbetriebs, www.awb-bad-kreuznach.de, möglich.
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Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen, Anregungen und Hinweise.
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